Teamprinzipien nach Elinor Ostrom
Acht Regeln, die Teams stark machen

Die Nobelpreisträgerin Elinor Ostrom hat erforscht, wie Gruppen am besten zusammenarbeiten. Welche Teamprinzipien sie daraus abgeleitet hat und wie diese Regeln sich auf Firmenteams übertragen lassen.

25. Juni 2024, 09:56 Uhr, von Christoph Henn

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Ein Kanu mit zwei Insassen, von oben fotografiert, steuert zielstrebig durch türkisfarbenes Wasser.
Selbstbestimmt ans Ziel kommen: So lautet eines der acht Teamprinzipien nach Elionor Ostrom.
© Abstract Aerial Art / DigitalVision / Getty Images

Als Hummer zu Beginn des 20. ­Jahrhunderts immer beliebter wurden, holten die Fischer im US-Bundesstaat Maine zunächst so viele Krustentiere aus dem Wasser, wie sie nur konnten, verbotenerweise auch trächtige Weibchen. Das brachte dem Einzelnen kurzfristig viel Geld, aber langfristig ein Problem: Wenn weiter jeder für sich das Maximum aus den gemeinsamen Fischgründen herausholte, würde der Bestand schwinden – und damit die Existenz aller gefährden. Durch selbst auferlegte Regeln haben es die Fischer geschafft, die ­drohende Überfischung abzuwenden und die Grundlage ihres Berufs nachhaltig zu sichern.

Wie genau ihnen das gelungen ist, hat die ­Politikwissenschaftlerin Elinor Ostrom erforscht. Die Amerikanerin interessierte, wie Gruppen Gemeingüter, also etwa Wälder, Fischgründe, Weideland oder Bewässerungskanäle, gemeinsam effizient und nachhaltig ­bewirtschaften. Bis dahin waren viele Wirtschaftswissenschaftler davon ausgegangen, dass Menschen Ressourcen, die allen gehören, in aller Regel übernutzen und zerstören.

Privatisierungen oder staatliche Kontrollen seien deshalb nötig, um zu verhindern, was Fachkreise die „Tragödie des Allgemeinguts“ nennen. Ostrom widerlegte das: Sie studierte ­Gemeinschaften wie die Hummerfischer von Maine und identifizierte acht „Core Design Principles“ – elementare Prinzipien, nach ­denen jene Gruppen organisiert sind, die gemeinsame Güter erfolgreich bewirtschaften.

Die 8 Teamprinzipien nach Elinor Ostrom

Die Erkenntnisse der 2012 verstorbenen ­Wissenschaftlerin sind aber nicht nur für die Verwaltung von Allgemeingut relevant. Die Kooperation und Selbstorganisation der Hummerfischer bilden ein Beispiel für erfolgreiche Teamarbeit. Und die acht Prinzipien eignen sich – in leicht abgewandelter Form – als Leitfaden dafür, wie Gruppen aller Art besser zusammenarbeiten.

„Das funktioniert auch für Teams im beruflichen Bereich“, sagt Michael Waadt, Psychologe und Coach aus München. Er nutzt die Gestaltungsregeln regelmäßig, wenn er Unternehmen bei der Teamentwicklung berät und trainiert – und ist überzeugt: Teams arbeiten damit harmonischer und ­besser zusammen. Wie aber sehen die acht Prinzipien nach Elinor Ostrom genau aus? Und wie lassen sie sich umsetzen?


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