Eigentlich sei Yieldkit ein Unfall gewesen, sagt Gründer Oliver Krohne. Sein ursprüngliches Ziel: freie Meinungsäußerungen im Internet fördern. Dafür hatte der Wirtschaftsinformatiker im Jahr 2009 ein Chat-Tool entwickelt, mit dem Nutzer über Online-Artikel diskutieren konnten, ohne dass Verlage eingreifen oder Kommentare löschen konnten. Potenziellen Investoren aber winkten ab, aus Angst vor Klagen. Daher beschloss Krohne im Jahr 2011, anderweitig auf den Webseiten von Verlagen und Blogbetreibern aktiv zu werden: Seine Software Yieldkit erkennt automatisiert Schlagwörter wie Marken- oder Firmennamen und wandelt diese in Links zu den jeweiligen Onlineshops um. Kaufen Internetnutzer darüber ein, erhalten Verlage eine Provision – und Yieldkit eine Umsatzbeteiligung.
impulse: Herr Krohne, Yieldkit gibt es nun seit rund zehn Jahren. Wie haben Sie die Corona-Krise erlebt?
Oliver Krohne: Turbulent. Uns sind auf einen Schlag fast alle Einnahmen aus dem Bereich Tourismus weggebrochen – also 50 Prozent unserer Umsätze. Da unser Geschäftsmodell stark automatisiert ist, konnten wir aber schnell gegensteuern. Wir haben neue Kunden in Branchen wie E-Commerce und Weiterbildung gewonnen und lagen binnen drei Wochen wieder bei 95 Prozent unseres Vor-Corona-Umsatzes. Damit liegen wir mehr als 30 Prozent über dem Vorjahr. Dass durch die Krise die Digitalisierung zunimmt, ist für uns zudem mittelfristig von Vorteil.
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