Wenn wir so weitermachen, sind wir bald das Naherholungsgebiet Chinas, sagt Verena Pausder über den Digitalisierungsstau in Deutschland. Sie ist eine der profiliertesten Unternehmerinnen des Landes, hat den App-Entwickler Fox & Sheep und die Haba-Digitalwerkstätten gegründet, ist Expertin für digitales Lernen. Und sie vertritt die Meinung, dass Deutschland zu sehr an alten Statussymbolen festhalte: „an alten Industrien, an einer veralteten Schulbildung, an einem überholten Verständnis von Arbeit und Produktion“. Deutschland veräußere wie selbstverständlich Know-how und ganze Firmen nach Fernost, im Vertrauen darauf, „dass wir irgendwo immer noch Weltmarktführer sind“.
Das alles schreibt sie in ihrem Buch „Das neue Land“. Sie will damit wachrütteln: Deutschland, das „alte Land“, bekomme alle Chancen zur Digitalisierung „auf dem Silbertablett“ serviert – und nutze sie nicht. Ohne Corona wäre das Buch nicht so kämpferisch ausgefallen, erzählt sie im impulse-Podcast. Die Pandemie habe gezeigt, wie dringlich die Digitalisierung ist, wie dringend Deutschland ein funktionierendes Homeschooling und New Work braucht. Trotz ihrer schlimmen Folgen biete die Corona-Krise auch die Chance, jetzt den jahrelangen Rückstand aufzuholen.
Im Podcast fordert Pausder nicht nur den digitalen Umbau im neuen Land, sondern ganz neue Rechtsformen – etwa die „nGmbH“, die nachhaltige GmbH. Diese soll erwiesenermaßen nachhaltig und klimaneutral wirtschaften und ihre Mitarbeiter am Unternehmen beteiligen. Sie erzählt von ihrer unternehmerischen Niederlage mit einer Salatbar – und was sie von ihrem Onkel Johannes Rau gelernt hat. Das ganze Gespräch hören Sie hier.
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