Der Frust bei Martin Hochuli saß tief an einem Morgen im März 2019. Der Inhaber des Handwerksunternehmens Hochuli Holzbau aus Schlossrued in der Schweiz hatte gerade den Jahresabschluss für 2018 von seinem Steuerberater bekommen. Unterm Strich stand ein negatives Betriebsergebnis. An mangelnden Aufträgen lag es nicht. „Wir haben das ganze Jahr geschuftet und trotzdem kein Geld verdient“, sagt er.
Hochuli beschloss, etwas zu ändern. Aber was? Nach einem Tipp von einem Bekannten nahm er an einem Seminar der Strategieberaterin Kerstin Friedrich in Bremen teil. Dort erfuhr er, wie er profitabler werden kann, indem er Mitarbeitern gegenüber Geschäftszahlen offenlegt.
Die Expertin sagte drei Sätze, die ihn sofort überzeugten: „Stellen Sie sich vor, Sie sind Trainer einer Fußballmannschaft, und Ihre Spieler laufen 90 Minuten über den Platz, ohne den Spielstand oder das exakte Ziel zu kennen. Klingt absurd? In vielen Unternehmen ist das Alltag.“ So auch bei Hochuli: „Die laufenden Finanzzahlen, wie wir Aufträge kalkulieren und ob wir damit Geld verdienen, kannten nur ich und ein paar Mitarbeiter“, sagt er.
Noch auf dem Rückweg vom Workshop beschloss er, alle Mitarbeiter regelmäßig auf Stand zu bringen – nicht nur zum Jahresende, sondern wöchentlich und monatlich. Seine Offenheit zahlt sich aus: Schon ein Jahr später erzielte er das beste Ergebnis seit mehr als 15 Jahren.
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