Rechtsextremismus bekämpfen
Fünf Initiativen, bei denen sich Firmen gegen Rechts engagieren können

Unternehmen, die für Demokratie und gegen Rechtsextremismus eintreten, können ihre Sichtbarkeit erhöhen. Es gibt mittlerweile einige Organisationen, die Firmen dabei unterstützen. Fünf Beispiele.

24. Juni 2024, 18:11 Uhr, von Katja Scherer

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Holzmännchen stehen nebeneinander. In der Mitte steht ein rotes, das den Arm hebt.
Haltung zeigen: Auch Unternehmen können sich gegen Rechtsextremismus engagieren.
© designer491 / iStock / Getty Images Plus / Getty Images

1. Beispiel: Brandenburg

Organisationen wie den Verein „Wirtschaft für ein Weltoffenes Sachsen“, die sich für Toleranz und Offenheit stark machen, gibt es auch in anderen Bundesländern. Zum Beispiel in Brandenburg: Firmen aus der Region ­können auf der Internetseite brandenburg-zeigt-haltung.de eine Petition für Demokratie ­unterzeichnen, kostenlos Sharepics, eine Collage aus Text und Bild, für ihre Kanäle in sozialen Medien erstellen und sich über Aktionstage für Demokratie informieren. Die Initiative ist nicht auf Unternehmen begrenzt. Gestartet im Januar dieses Jahres, zählen inzwischen über 400 Organisationen, darunter auch Sportvereine und Sozialverbände, sowie mehr als 5000 Privatpersonen zu ihren Unterstützern.

2. Beispiel: Thüringen

Unternehmen in Thüringen ­können sich der Initiative „Weltoffenes Thüringen“ anschließen. Auch diese richtet sich nicht ­ausschließlich an Unternehmen, sondern ist auch offen für Kommunen, soziale Einrichtungen, Stiftungen und Vereine. Auf ­thueringen-weltoffen.de ­können sich Unternehmen als Unterstützer eintragen und sich die Wort-Bildmarke „Weltoffenes Thüringen“ herunterladen. Sie finden dort auch Druckvorlagen für Banner, Plakate und Sticker. Vor der Verwendung des Logos „Weltoffenes Thüringen“ müssen sie sich per Mail eine kurze Freigabe der Initiatoren holen.

3. Beispiel: Sauerland

Darüber hinaus können sich auch lokale Wirtschaftsinitiativen stark machen. Im sauerländischen ­Sundern zum Beispiel haben sich schon 2014 produzierende ­Unternehmen vor Ort unter dem Namen einsU zusammengeschlossen. Im Februar haben sich die Mitglieder gemeinsam bei einer Kundgebung für Demokratie mit einem Statement zu Wort gemeldet und Anfang Juni einen Aufruf zur Europawahl gestartet.

4. Beispiel: bundesweite Initiativen

Offen für alle Unternehmen ist die Initiative „Wirtschaft für Demokratie“. Ursprünglich wurde sie vom Verband ostwestfälischer Maschinenbauer ins Leben ge­rufen. Aber mittlerweile können sich auch Betriebe aus anderen Regionen und Branchen anschließen. Das Angebot ist niedrigschwellig: Unterstützer können auf der Internetseite wirtschaft-fuer-demokratie.de ein pro­demokratisches Statement ­unterzeichnen und dieses dann zum Beispiel auf der eigenen ­Firmenwebsite teilen.

5. Beispiel: Fonds

Darüber hinaus können sich ­Unternehmen auch finanziell für die demokratische Bildung stark machen. Zum Beispiel gibt es seit Mai den Fonds namens „Vereint für Demokratie“. Aus dem Geldtopf werden bundesweit Organisationen gefördert, die sich für Demokratie einsetzen – dazu zählen etwa die Initiative „Weltoffenes Thüringen“ und der Verein „Omas gegen Rechts Erfurt“.

Initiiert wurde der Fonds von der gemeinnützigen GmbH Projecttogether. 840.000 Euro sind für den Fonds schon zusammengekommen. Über die Mittelvergabe entscheidet eine unabhängige Jury, dazu gehören der Ex-Fußballprofi Arne Friedrich und die IG-Metall-Vorsitzende Christiane Benner.