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Aus dem Vertrieb kommt eine gute und eine schlechte Nachricht: ein großer Auftrag eines neuen Kunden, dem bald weitere folgen könnten. Jedoch muss der Auftrag so schnell wie möglich bearbeitet werden. Im Team stößt die Nachricht auf gemischte Reaktionen.
Kollege A freut sich auf die Herausforderung, ist bereits am Planen der nächsten Schritte. Kollegin B wirkt verzweifelt. Sie denkt über den hohen Krankenstand und die Verzögerungen in der Lieferkette nach und fragt sich, wie die Aufgabe in anständiger Qualität zu bewältigen sei. Kollege C lässt die Angelegenheit offenbar kalt. Er arbeitet weiter an einem Thema, mit dem er schon lange zugange ist; für den neuen Auftrag fühlt er sich nicht zuständig.
Stress ist nicht per se schlecht
Termindruck ist eine typische Stressquelle im Job, aber auch Monotonie, Angst vor Arbeitsplatzverlust und Umstrukturierungen im Unternehmen lösen bei vielen Beschäftigten bestimmte Reaktionen aus – die aber eben nicht bei allen gleich sind. „Menschen gehen ganz unterschiedlich mit Stresssituationen um“, sagt Stefan Koch. Er ist Leitender Psychologe in der Schön Klinik Roseneck in Prien am Chiemsee und hat häufig mit Patienten zu tun, die durch Stress krank geworden sind. So weit kommt es in der Regel nicht. Stress ist nicht per se schlecht, es sei denn, dieser ist von Dauer. In diesem Fall steigt das Risiko, ernsthaft zu erkranken, etwa eine Depression oder einen Herzinfarkt zu erleiden, erklärt Stefan Koch.
Immerhin ein Viertel der Deutschen leidet laut einer Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse von 2021 häufig unter Stress. Daraus ergibt sich auch für Chefinnen und Chefs eine wachsende Herausforderung, den Druck herauszunehmen und Teammitglieder vor möglichen negativen Folgen zu schützen. Nur: Wie erkenne ich, wie einzelne Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Stress wahrnehmen? Wie kann ich die unterschiedlichen Charaktere in stressigen Situationen führen?
Stressempfinden ist Typsache
Tatsächlich gehen die Forschung sowie Berater und Coaches davon aus, dass Stressempfinden auch eine Typsache ist, also von der Bewertung und dem Bewältigungsverhalten eines Einzelnen abhängt. Aus dieser Erkenntnis leiten sich unterschiedlich fundierte Typisierungen ab. Mal werden Menschen hierbei mit Tierarten verglichen, mal werden ihnen Rollen wie „Wächter“ und „Antreiber“ zugewiesen. Weniger plakativ, aber seit vielen Jahren in der psychologischen Stressbehandlung im deutschsprachigen Raum bewährt und führend ist die sogenannte AVEM-Typisierung der Wissenschaftler und Psychologen Uwe Schaarschmidt und Andreas Fischer.
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