Wenn Stefan Förder eine Wortmeldung in einer Online-Besprechung besonders gut gefällt, hält er schon mal eine Pappkarte in die Kamera. „Bravo“ steht darauf in großen Buchstaben. Der Unternehmer aus Berlin nutzt solche Signalkarten gelegentlich, seit er in dem Buch „Meet up“ von Sebastian Kernbach und Martin J. Eppler gelesen hat. Die „Sackgasse“-Karte zum Beispiel zücken er oder seine Kollegen, wenn eine Diskussion gerade ausufert. „Das funktioniert super, weil man sie einfach hochhalten kann, ohne dazwischenzurufen“, erklärt Förder. „Es führt dazu, dass wir über Dinge reden, die sonst vielleicht nicht ausgesprochen würden.“
Viele Besprechungen gleichen laut der Meeting-Expertin Nale Lehmann-Willenbrock einem Ritual mit eingefahrenen Verhaltensmustern, die nie hinterfragt werden. Jeder nimmt seinen festen Platz ein, nippt am Kaffee, die immer Gleichen ergreifen als Erste das Wort. Solche Routinen können lähmen. Wer neuen Schwung in seine Besprechungen bringen möchte, sollte die verkrusteten Rituale durchbrechen und etwas Neues ausprobieren. Das können Signalkarten sein wie bei Stefan Förder. Oder einfach der Vorschlag, den Termin heute mal im Stehen abzuhalten.
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