Fehlertypen
Gute Fehler, schlechte Fehler: So lernen Sie, besser zu scheitern

Während einige Fehler leicht zu vermeiden wären, sind andere unvorhersehbar. Die Art des Fehlers bestimmt, wie Unternehmerinnen und Unternehmer am besten mit ihnen umgehen. Sechs Beispiele.

28. August 2024, 22:12 Uhr, von Lisa Büntemeyer, Wiebke Harms und Britta Hesener

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Bild einer roten Sprechblasen auf gelbem Hintergrund mit dem Schriftzug Oops darin.
Ging etwas daneben? Verschiedene Fehlertypen erfordern unterschiedliche Reaktionen.
© LunaKate/Getty Images

Als sein Telefon klingelt, ahnt Oliver Plantenberg nicht, dass mit diesem Anruf seine bis zu diesem Zeitpunkt größte Krise als Unternehmer beginnt. Der Kunde am anderen Ende hat zwei Wochen zuvor das neueste Produkt von Plantenbergs Firma erhalten: leuchtende Visitenkarten. Mehr als ein Jahr lang hat das Team des Werbeartikelentwicklers Usables an den Karten getüftelt, 270 Prototypen gebaut.

Die leuchtenden Visitenkarten sind 2013 der große Hoffnungsträger für das junge Unternehmen aus Düsseldorf. Übergibt man die Karte, zieht man einen kleinen Stift. Dann leuchtet in einem circa simkartengroßen Fenster eine LED blau, gelb, grün oder rot. Eine Idee, die ankommt. Plantenberg verkauft zur Markteinführung mehrere Tausend Stück der Visitenkarten. Und jetzt der Anruf: „Herr Plantenberg, die Visitenkarten funktionieren nicht.“

Plantenberg ist irritiert: Sein Team hatte alle Karten getestet, alle waren einwandfrei. Doch der Anruf sollte kein Einzelfall bleiben. Es stellte sich heraus: Wenn die Visitenkarten zwei, drei Wochen herumlagen, oxidierten die Anschlüsse der LEDs, reagierten also mit Sauerstoff – und leuchteten nicht mehr. Der Fehler kostete Plantenberg Kunden, drei Mitarbeiter, einen niedrigen sechsstelligen Betrag und beinahe seine Firma.

Die 3 Fehlertypen nach Amy Edmondson

Solch ein Fehler, wie er dem Düsseldorfer Werbeartikelentwickler passiert ist, unterläuft den meisten Unternehmerinnen und Unternehmern nur einmal. Eine Produkteinführung, die derart in die Hose geht, tut richtig weh. Sie kann Firmen zum Verhängnis werden – aber sie ist auch eine Chance für Verbesserungen. Scheitern sei ein unvermeidbarer Teil von Fortschritt, schreibt die renommierte Organisationspsychologin Amy Edmondson in ihrem aktuellen Buch „Right Kind of Wrong“. Die Harvard-Wissenschaftlerin unterscheidet drei grundlegende Arten von Fehlern:


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